Christel aus dem Büro von Papa

Das Telefon klingelte. Ich eilte so schnell ich konnte mit kleinen Schritten zum Tisch. Gerade so konnte ich über die Tischkante spähen. Das Telefon lag nicht weit weg. Entschlossen streckte ich meine Finger danach aus und zog es näher an die Kante. Ich dachte schon es würde aufhören zu klingeln als ich den grünen Knopf drückte. Mit meinen zwei Händen umschloss ich es fest und drückte es stolz an mein Ohr. "Ja Hallo?" Es kam nur zögernd eine Antwort: "Ähm...Hallo bin ich bei B.?" Ich lächelte über meinen Erfolg:"Ja. Ich bin Yuuki. Und du?" Die Frau am anderen Ende der Leitung schien verwundert zu sein. "Ich bin Christel. Die Sekretärin deines Vaters. Du musst die mittlere sein." Sie schwieg verlegen. "Ist dein Papa daheim?" Unbeschwert rannte ich durch das Wohnzimmer auf meine Mutter zu. "Papa ist nicht da, aber ich kann dir Mama geben" Ich übergab das Telefon meiner Mutter, die in der Küche das Abendbrot vorbereitete. Das Letzte was ich von Christel hörte war ein gehetztes "Nein...Stop". Meine Mutter gab mir einen Kuss auf die Stirn bevor sie mir das Telefon aus den Händen nahm. "B. hier. Mit wem spreche ich? Hallo?....Jemand dran?" Meine Mutter schaute mich vorwurfsvoll an. "Yuuki hast du wieder Telefonieren gespielt?" Entrüstet stampfte ich mit einen Bein auf den Boden und verschränkte die Arme. "Nein. Das war eine Frau von Papas Arbeit. Sie wollte Papa haben". Meine Mutter wurde ganz still. Sie drehte sich von mir weg doch ich lief um sie herum. "Yuuki geh wieder spielen" doch ich blieb: "Mama warum weinst du?". Sie nahm mich auf den Arm, drückte mir einen Kuss auf die Wange und versuchte zu Lächeln. "Irgendwann wirst du das verstehen. Manchmal gehört der Schmerz dazu!" 


Ja Mama jetzt versteh ich deine Tränen. Doch warum sollte der Schmerz dazugehören Mama? 

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