On my shoulders

"Weist du was Yuuki, ohne dich verletzen zu wollen. Du hast mir doch immer erzählt, wie dein Ex viel geredet hat aber nichts dahinter war. Da habt ihr eine Eigenschaft gemeinsam." Starr an die Decke, du zur Seite gedreht. Wir könnten, müssten, sollten jetzt - doch keine Lust zu reden. Wenn du gehen willst, dann geh. Sage ich leise zu mir, doch bleibe liegen neben dir. Es ist so still, dass ich nicht mal meine Gedanken höre. Also schließe ich meine Augen und vergesse den Kampf zwischen uns. Weine mich in den Schlaf. Frage mich ob sich das alles lohnt. Wie erbärmlich bin ich in diesem Moment. Ich liege neben einen Mann, der auf mich und mein Wort scheißt. Mit diesen Gedanken entfliehe ich in die Traumwelt. 

Seine Wärme weckt mich auf. Durch jeden Muskel meines Körpers jagt ein stechender Schmerz. Am liebsten würde ich mir die Decke über den Kopf ziehen und dieser Welt wieder entfliehen. Stattdessen drehe ich mich zu ihm um. Er scheint schon eine Weile wach zu sein und spielt konzentriert Nidendo DS. Ohne mich zu beachten steht er auf und geht ins Bad - mit dem Nidendo. Klarer kann er es nicht zeigen, dass ich gehen soll. Eigentlich will ich noch mit ihm reden, doch meine Lippen sind schwer wie Beton. Kurzerhand suche ich mein Handy. Eine Mailbox Nachricht. Gestern 23.44. "Hallo Yuuki, hier ist Dad. Wir haben heute deinen Bruder von der Polizeistation abgeholt. Gras….dealen…Onkel war da…[…] Mama geht es sehr schlecht. Bitte melde dich bei ihr und geh nach Hause." Das abschließende Piepsen ließ mich zusammen zucken. Bewegungslos saß ich wohl eine Weile auf dem Bett. Wie aus weiter ferne erreicht mich eine genervte Stimme "Yuuki. Yuuki….YUUKI!? Was ist los?" Erst jetzt realisiere ich, dass Jey genau vor mir steht. Ich schaue ihn an und stammel nur knappe zusammenhangslose Sätze.  
Meine Finger suchen zitternd die Nummer meiner Mutter. Wie schlecht geht es ihr? Die Bilder aus dem Krankenhaus tauchen aus meinen Erinnerungen auf. Meine Mutter meldet sich mit schwacher Stimme "Ja Yuuki? Ja ich bin schon wach. Ich konnte kaum schlafen. Nein du brauchst nicht heim kommen. Mir geht es schon besser. Du musst dich um gar nichts kümmern! Das ist eine Sache für die Erziehungsberechtigten." Sie klang so erschöpft und um viele Jahre älter. "Mum ich komm nach Hause. Ich will sehen, dass es dir gut geht. Das ist auch eine Familiensache. Bis später" immer noch zitternd lege ich auf. Stehe auf, ziehe mich an, kläre Jey kurz auf und verlasse seine Wohnung. 

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