Fastenzeit

Die Fastenzeit ist angebrochen. Schon seit der Kindheit hat meine Familie immer gefastet. Als kleines Kind hieß es dann, sieben Wochen auf Fernsehen oder Nutella verzichten. Dieses Jahr überkam mich der Reiz, es wieder zu probieren. Warum auch nicht? Auf Süßigkeiten oder auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten, wäre doch eine gute Idee. Es würde mich niemand mehr dumm anschauen, wenn ich Schokolade oder Kekse ablehne. In letzter Zeit kam ich in Erklärungsnot, wenn ich nichts Süßes essen wollte. "Ich sei doch sonst total der Schokofreak" Entschlossen es durchzuhalten erzählte ich meiner Mutter von meinen Plänen. Was im Nachhinein keine so gute Idee war. Sofort wollte sie mir sieben Wochen Nikotin Entzug aufdrücken. Sie sah nicht ein, dass man vor dem Abitur nicht 7 Wochen Süßigkeiten und Zigaretten fasten kann. Das würde in einer Katastrophe enden, Fressattacken, kotzen und letzten Endes im Selbsthass, der einen Stunden lang wach hält. Natürlich kann ich das meiner Mutter so nicht ins Gesicht sagen. Also schrieb ich auch Zigaretten an den Kühlschrank. Durchgehalten habe ich es 5 Stunden...

Wenn es möglich ist, würde ich auch eine Woche herkömmlich fasten. Das heißt eine Woche nichts essen. Nach drei Tagen stellt sich der Stoffwechsel um. Der Körper scheidet Giftstoffe aus und baut  Ablagerungen und Fett ab. Zudem bietet Fasten die Gelegenheit zur Umstimmung, Einkehr der Umkehr. Der Anstoß dazu erfolgt nicht von außen, sondern von innen, aus sich selbst heraus. Um neue Gedanken und Einstellungen einnehmen zu können, müssen alle Alten entfernt werden. Zuerst muss alles raus, was zu viel und störend ist und das ist bei mir reichlich. Das gilt nicht nur im körperlichen Sinne. Auch der Kopf muss entleert werden mit all meinen überflüssigen Gedanken. Jeder weiß instinktiv selbst am besten, was gut für sich selbst ist. Es ist deshalb sinnvoll zu lernen, auf sich zu hören und weniger auf die anderen. Fasten bietet die Gelegenheit dazu. Viele gehen nach dem Fasten, anders mit dem Essen und dem Leben um. Es verändert die Einstellung, doch man weiß nie in welche Richtung. Wenn ich faste, werde ich natürlich berichten welche Veränderungen sich bei mir ergeben.