Übermüdet stieg ich aus dem Bus und betrachtete den Aufstieg zum Kings Canyon. Die Hitze war so bedrückend, dass ich nicht atmen konnte. Sofort war ich von den kleinen schwarzen Fliegen umgeben, die uns in ganzen Schwärmen umkreisten. Meine Reisegruppe fing an wild um sich zu schlagen. Sie setztend sich auf die Lippen, flogen in die Augen oder krabbelten in die Ohren. Ich hielt mir die Ohren zu und versuchte, wie der Rest, die Fliegen wenigstens vom Gesicht fern zu halten. Unser Reiseführer sprang aus dem Bus, setzte seine Mütze auf und erklärte uns, dass Sonnencreame, Wärme und Wasser sie anzieht. Weg schlagen hilft nichts, da sie immer wieder kommen. Ich hörte kaum zu, denn mein Blick hing starr an der Fliege, die sich gefährlich nahe seinem Mund näherte. Eckel überkam mich bei der Vorstellung 3 Stunden durch den Canyon zu wander.
Mit strammen Schritt durchquerten wir die beeindruckende Landschaft. Die Felsen leuchteten rot und die Ferne flimmerte durch die Hitze. Die Fliegen versuchten unter die Sonnenbrille an die Augen zu kommen. Ich trottete Naomi hinterher. Mein Kopf mit dem bunten Schal umwickelt, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Im Takt der Schritte bewegte sich mein Fett an den Oberschenkeln auf und ab. Meine Wut wuchs mit jedem Schritt; ich hätte nie aufhören sollen zu kotzen. Mein Bauch war aufgebläht und das dazugewonnene Hüftgold schwabbelte an den Seiten. Wütend schlug ich um mich um die Fliegen abzuwehren, doch sie kamen immer wieder zurück. Setzten sich auf die schweißnasse Haut und trieben einen in den Wahnsinn. Naomi schoss ein paar Fotos von mir, nachdem sie mich überreden konnte. Ich schaute sie durch und löschte eines nach dem anderen. Meine Figur möchte ich nicht unbedingt auf Bildern festhalten. Naomi zog mich noch weiter runter, indem sie sich mit ihren 47 Kilo zu Fett fühlte. Ich schwieg und sagte diesmal nichts dazu. Zu sehr war ich mit mir selbst beschäftigt. An solchen Tieftagen kann ich sie einfach nicht verstehen.
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