Akito - kleiner Teufel

Die Bahn fuhr ein. Ein Strom von Menschen stürmte raus, gleichzeitig quetschten sich die Wartenden durch die Türen, um einen freien Sitzplatz zu ergattern. Mir war es egal, ich ließ mich einfach hineinströmen und lehnte mich gegen die Wand. Heute war mir alles egal. Ich hatte keine Motivation und keinen Grund. Ich wollte nicht Essen, kein Abitur oder Studium sogar Australien war mir egal. Die Türen schloßen sich langsam und die letzten Menschen sprangen noch hastig in die Bahn. Akito tauchte neben mir auf. Seine Musik tönte wie immer aus den Kopfhörern. Nicht wie sonst löste er einen Kopfhörer, dass war das stille Einverständnis, dass ich ihn nehmen durfte. Stumm standen wir da und lauschten "Sweet dreams" von Marilyn Manson. Es war beruhigend, wie so oft wenn ich seine Lieder hörte. Mir kamen alle bekannt vor, doch zuordnen konnte ich sie nie. Mehrmals fiel sein Blick auf mich. Doch wir schwiegen. Ich war am Ende und hätte meinen Kopf gerne einfach an ihn gedrückt. Doch allein der Gedanke war komisch. Also blieb ich wo ich war, schloss die Augen und lies mich von der Musik treiben. Erst nach Metallica Nothing else matters fragte er mich was los sei. Ich schwieg, er würde sowie so etwas böses über Makoto oder über meine Probe-Abi Noten sagen. "Du sieht hübscher aus wenn du lächelst. Deine Augen scheinen weinen zu wollen". Erstaunt blickte ich ihn an. Manchmal versetzte mich dieser Junge ins staunen. Ich gab ihn spaßhaft ein Boxer auf die Bauchdecke: "Ach halt´s Maul. Ich schlaf einfach zu wenig". Er zuckte mit den Schultern: "Wenn du reden willst, du kannst anrufen", er nahm mir den Kopfhörer weg, "das weißt du!" Mit diesen Worten verschwand er in der rausströmenden Masse. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen