society = suicide

"Er hat versucht sich umzubringen. Er ist gestern erst aus der Geschlossenen rausgekommen"

"Oh. Das hätte ich nicht von ihm erwartet."
"Ich auch nicht, vor allem weil sich davor schon mehrere von seinen Leuten kalt gemacht haben und er jedes mal meinte er versteht es nicht..."
"Das ist so unerwartet, wenn er selber sagt er versteht so was nicht. Tut mir Leid, ich weiß nicht was ich schreiben soll..."
"Anscheinend waren Drogen, Alkohol und wer weiß was sonst noch im Spiel. So genau weiß er das auch nicht mehr. Er hat sich dann versucht im Wald zu erhängen. Zum Glück kamen Leute und haben ihn gefunden"
"Warum so einen langsamen & schmerzhaften Weg?"

Meine Gedanken waren chaotisch, durcheinander. Völlig uninteressante Fragen kamen mir in den Sinn. Ist doch egal welchen Weg er gewählt hatte. Das Schlimme war, dass er diesen Weg überhaupt gewählt hatte! Die wenigen Momente wo ich ihn kennen lernen durfte schwebten vor meinen inneren Auge. Er hatte glücklich und aufgeschlossen gewirkt. Ein großer muskulöser Mann, der sein Herz am rechten Fleck hatte und immer ein Lächeln auf den Lippen. Er lachte viel und riss Witze, gab freche Antworten. Ich sah ihn den Football hinterher rennen. Wie er sprang, seine Muskeln sich anspannten, und er den Ball fing. Lachend landete er auf der grünen Wiese und rollte noch ein Stück den Berg runter. Diese ganze Energie die er ausstrahlte, körperlich und geistig. Er war keiner der sich umbringt. Doch wer konnte das schon sehen. Wir alle tragen doch eine Maske, die unser inneres versteckt, damit es der Gesellschaft gefällt. Perfekt sein. Heutzutage geht es doch nur noch darum.