Last Chance - Rückblende 04 April

Jey´s ernster Blick suchte meinen: "Ich möchte, dass du glücklich bist. Wirklich, ich hoffe das ihr, Makoto und du, das wieder hinbekommt." Ich konnte nicht einordnen ob es gelogen oder die absolute Wahrheit war. "Es ist nicht einfach eine zwei Jahres Beziehung aufzugeben." Ich lächelte obwohl mir nicht danach war. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, ob es seine Absicht ist mich so zu verwirren. Doch ich schwieg. Die Mädchen stürmten aus den Vorlesungssaal und umkreisten mich. Alle sprachen auf mich ein und wünschten mir Glück. "Falls was ist melde dich. Wir warten bei Liz auf dich - mit Alkohol". Mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg zu Makoto. 

Meine Musik dröhnte durch meine Kopfhörer. Die Straßenbahn ruckelte den Berg hoch. Angespannt hielt ich mich an der Stange fest. Meinem Magen ging es immer noch schlecht. In letzter Zeit schien ich emotionale Aufregung nicht zu vertragen. Die Schilder zogen an mir vorbei. Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster. Verschwommen las ich das Schild der Haltestelle und schreckte hoch. Verdammt das ist meine. Im letzten Moment sprang ich zwischen den sich schließenden Türen auf den Bahnsteig. Einen kurzen Moment blieb ich stehen und schaute mich um. Vor einen Jahr lehnte Makoto wartend an dem Geländer. Mit Schwung hatte er sich immer abgestoßen, mich in den Arm genommen und einen langen Kuss auf die Lippen gedrückt. Doch diese Zeiten waren lange vorbei. Heute würde ich zu ihm gehen und entscheiden, ob sich eine dritte Chance lohnt. Mit klopfendem Herzen und flauen Magen stieg ich die Treppen hoch und drückte auf die Klingel. Einige Sekunden später öffnete Makoto die Türe. Ich trat ein und folgte ihm ins verrauchte Arbeitszimmer. 

Fast zwei Stunden später trat ich wieder aus dem Haus. Mein Herz fühlte sich freier an, denn leichten Stich im hinteren Bereich versuchte ich zu ignorieren. Jetzt konnte ich wieder etwas atmen. Die ständigen Gedanken ob es klappt, sich lohnt hatten ein Ende gefunden. Makoto hatte die letzte Chance bekommen. Doch richtig glücklich war ich nicht - was ist mit Jey? Eigentlich sollte ich diesen Gedanken nicht haben. Doch ich hatte ihn - immer und immer wieder. Keine drei Sekunden hat es gedauert und die Zweifel waren zurück.

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