"Weinst du etwa?" Makoto versuchte das Licht
anzumachen, doch ich drückte ihn leicht weg. Peinlich genug, das ich überhaupt
weine. Die heißen Tränen laufen mir über die Wangen und die Enttäuschung von
mir selbst frisst sich in meine Seele. Ich wollte Stärke beweisen, stattdessen
versuche ich verzweifelt mein Schluchzen zu unterdrücken. Was mich so traurig
macht möchte ich gar nicht aussprechen. So banal, dass mich eine unüberlegte
Aussage zum Weinen bringt. Menschen sind so unsensible Monster. Ein Wunder,
dass sie sich nicht schon selbst zerfleischt haben. Makoto reagiert wütend,
schließlich bin ich keines Falls auf den Mund gefallen, warum ich mich dann
nicht wehren würde? Schützend drücke ich mich an ihn, weiche seinen Anklagen
aus. "Du machst nichts dagegen" Mein Körper verkrampft. Meine
Fingernägel bohren sich in meine Arme, die ich schützend um mich gelegt hatte.
Instinktiv dreh ich mich weg, will ihn nicht da haben. Er hat mich verraten,
sieht nicht wie ich kämpfe, weg, raus...Wie kann er so etwas behaupten? Ich tu,
nein kämpfe gegen Mia. Allein schon das fehlende Übergeben ist Beweis genug.
Mein Körper bebt und dieser tief sitzende Schmerz ist wieder da. Ich bin mir
nicht sicher, ob es nur der momentane Schmerz ist, der mich zerfrisst. Oder
dieser Schmerzn, diese Traurigkeit allgegenwärtig ist. Sie scheint mich nicht
wirklich zu verlassen. Immer wieder holt sie mich ein. Reist mich zurück in das
Loch. In den Schlund voller verletzenden, selbstzweifelnden Worten, die mich
von innen zerfetzen. Ich kann noch nicht mal sagen, was mich dann zum Weinen
bringt. Der ganze Tag kann super verlaufen und trotzdem falle ich abends in den
Schlund zurück. Denkt Makoto ich will das alles? Nicht umsonst setze ich mich die letzten Wochen mit mir selbst auseinander. Doch was bringt mir das Wissen, dass ich es jedem Recht machen und perfekt sein will.Oder das ich wahnsinnige Angst vor Liebesentzug habe? Ich habe Angst nicht geliebt & akzeptiert zu werden. Toll, was fange ich mit den Informationen an? Im Prinzip bin ich genau so hilflos wie davor, nur ein bisschen schlauer.
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