Die letzte Umarmung?

Ich machte das Licht in der Küche an und schlich leise zum Getränkeständer. Mein Herz machte einen Satz als im Flur das Licht anging. Die Geräusche der klimpernden Anhänger eines Schlüssels klingen unwiderruflich laut in meinen Ohren. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinen Brustkorb aus. Um 2 Uhr nachts geht nur meine Schwester aus dem Haus. Aber auch nur dann wenn es ihr schlecht geht. Ich öffnete die Tür zum Flur. "Hime?, wo willst du hin?" Es ist meine große Schwester Hime die wie ein erschrockenes Kätzchen an der halb offenen Tür steht. Sie hat die Mütze des grauen Kapuzenpullovers über den Kopf gezogen, doch es hilft nicht um zu verstecken, dass sie geweint hat. "Hime! Deine Augen? Du siehst fertig aus. Hast du geweint?" Sie versucht ihr Gesicht für einen kurzen Augenblick zu verbergen, dann gibt sie auf. "Ja, wegen Fio. Ich will das er bei mir ist. Der Gedanke das jetzt eine andere an seiner Seite liegt....Tambel holt mich gleich. Ich brauch Ablenkung" Mit ein paar Schritten steht ich vor ihr  "Ich lass dich jetzt so nicht gehen. Bitte geh nicht" Ich hatte plötzlich das Verlangen sie in den Arm zu nehmen. Sie fest zu halten und nie wieder los zu lassen. "Du hast so lange durchgehalten und allen gezeigt wie stark du bist" Mehr viel mir nicht ein und es erschien mir sinnlos was ich da von mir gab. Das würde ihr auch nicht helfen. So hielt ich sie weiterhin fest im Arm, bis sie in Tränen ausbrach. In dem Moment hatte ich Angst sie zu verlieren. Sie würde ausziehen und solche Momente würde es nicht mehr geben. Sie könnte nicht mehr nachts an mein Zimmertür klopfen oder sich zu mir legen. Und ich würde sie nicht mehr weinent beim weglaufen erwischen.

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