Ein Hauch Eifersucht & Vorahnung

Ich muss zugeben, bis jetzt habe ich sehr gut durchgehalten. Drei Wochen Schichtarbeit am Band. Die Arbeit schlaucht und mein Handy zeigt mir ununterbrochen was gerade für Partys steigen. Jeder Blick und jede Nachricht ist ein Qual. Ich will dabei sein! Mein Kopf schreit nur noch "Raus, feiern, trinken!" Doch der Verstand schaltet sich ein.
Die Karossen ziehen an mir vorbei, während ich mich lachend mit den Kollegen unterhalte (anders ist es nicht auszuhalten) Mein Handy vibriert und zeigt mir die Nachricht von meinem Freund "Party bei dir daheim. Alle sind da :) Wir kochen und schauen deinen Lieblingsfilm an. Deine Schwester zwingt mich mitzuschauen" In meinen Kopf fangen sich an Bilder zu formen, die ich nicht sehen will. Mein Freund knuddelt mit meiner Schwester, in Schlaf-Hotpens, auf der Couch. Wenn ich die Tür auf mache, alle Leute betrunken und gröllend. So wie die letzten Tage auch. Noch fünf Stunden, ich setzte ein Lächeln auf und albere weiter mit Manfred rum. So vergeht die Zeit vielleicht ein bisschen schneller.
Nach Feierabend schließe ich die Türe auf, lachen schallt mir schon entgegen. Ich bin so froh daheim zu sein. Mein Blick wandert über die Leute und bleibt bei dem kuschelten Paar hängen. Meine Schwester und mein Freund. Ich versuche mein Grinsen aufrecht zu erhalten. Meine Hand fängt an zu zittern.  Der Weg in die Küche, Kühlschrank auf. Erst dann schaltet mein Kopf wieder ein. Egal was ich jetzt essen würde, im Magen würde es nicht lange bleiben. Licht aus, Lächeln an. Mein ganzer Körper zittert  und der Fluch Instinkt ergreift die überhand. In meinen Zimmer angekommen fließen die ersten, leisen Tränen.

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